Simon Betz stellt neuen Streckenrekord auf
Beim vierten Bergzeitfahren des RSV Öschelbronn bei Wildberg wurde der bestehende Streckenrekord geknackt. 95 Teilnehmer gingen am Samstag an den Start und absolvierten trotz hochsommerlicher Temperaturen die anspruchsvolle Steigung.
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Beim Start: Felix Wörner (RSV Öschelbronn) tritt kräftig in die Pedale, im Hintergrund Karsten Wörner GB-Foto: up
Der Startschuss für das Bergzeitfahren fiel erneut bei den Wildberger Klosteranlagen, von wo aus die Strecke über rund 3,45 Kilometer und mit Steigungen von bis zu 18 Prozent den Berg in Richtung Jettingen hinaufführte. „Das ist hier in der Gegend das knackigste Stück, das man ohne Probleme sperren kann“, erklärte Mitinitiator Edgar Teufel mit Blick auf die für den normalen Verkehr ohnehin gesperrte Verbindung zwischen Wildberg und Oberjettingen.
Bei der Premiere des Bergzeitfahrens hatte Timo Tiburski vor drei Jahren als Lokalmatador mit einer starken Zeit ein Ausrufezeichen für künftige Läufe gesetzt. Nach 9:48 Minuten erreichte Tiburski damals das Ziel und damit fast eine Minute vor seinem Verfolger Axel Lippmann. Und so war Edgar Teufel überzeugt, dass der Sieger im Öschelbronner RSV-Trikot eine absolute Marke gesetzt hat, die so schnell keiner knacken wird. In der vierten Auflage war es jetzt aber so weit: Simon Betz vom MRSC Ottenbach stellte jetzt in 9:29 Minuten einen neuen Streckenrekord auf, der noch schwerer zu knacken sein dürfte. „Er hat die bisherige Marke deutlich unterboten und die Strecken mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 21,5 Stundenkilometern absolviert“, erklärte Edgar Teufel anerkennend. Schnellster Fahrer im Trikot des RSV Öschelbronn war jetzt Max Friedrich, der bei den Hobbyfahrern 10:41 Minuten benötigte. Mit von der Partie waren beim Bergzeitfahren auch acht Liegeräder – und schnellster Teilnehmer war hier Bernhard Böhler aus Bönnigheim in 13:27 Minuten. Bei den Liegerädern blieb damit der Streckenrekord von 10:50 Minuten unangetastet, den Alain Hinzen vom RV Dudenhofen im Jahr 2016 vorgelegt hatte.
Erstmals bildete das Bergzeitfahren jetzt eine Etappe des traditionsreichen Interstuhl-Cups – was immerhin dafür sorgte, dass sich die Starterzahl im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelte. Die Organisatoren der Radrennsportserie hatten einen Veranstalter für die Bergzeitwertung gesucht und wurden beim RSV Öschelbronn fündig, der in der Radsportszene bekanntlich einen guten Ruf als Ausrichter genießt.
Mit am Start waren so sechs Nachwuchsfahrer des RSV Öschelbronn, die von Karsten Wörner betreut wurden. „Das ist von der Steigung her Tour-de-France-Niveau“, meinte der RSV-Trainer mit Blick auf die anspruchsvolle Bergwertung. Vor den Starts wurden alle Räder gewogen, wobei das Minimalgewicht bei 6,8 Kilogramm festgelegt war. „Es gibt auch fahrtaugliche Räder mit vier Kilogramm Gewicht“, weiß Wörner, dass dies aber Wettbewerbsverzerrung wäre – „denn jedes Gramm ist entscheidend“. Bei dieser Gelegenheit machte Karsten Wörner deutlich, dass es in Öschelbronn – im Gegensatz zum einen oder anderen Verein – ungeschriebenes Gesetz ist, die Nachwuchsfahrer nicht schon im „Jugendbereich zu verheizen“. Denn „das sind Kinder, bei denen der Spaß im Vordergrund stehen sollte“, so der Trainer von zehn RSV-Nachwuchstalenten mit Lizenz. Unterm Strich war er mit dem Abschneiden der jungen Lokalmatadoren in der Schülerklasse sehr zufrieden. So erreichte U-15-Fahrer Jan Weippert in einer Zeit von 13:26 Minuten und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15,2 Stundenkilometern den ersten Platz. „Es war fast klar, dass er ganz vorne dabei ist“, erläuterte Karsten Wörner. Jan Weippert sei nicht nur ohnehin ein guter Bergfahrer, er hatte zudem in den Ferien trainiert. „Und das hat man jetzt gemerkt, das war eine richtig gute Zeit“, so der Trainer. Als Dritter erreichte Felix Wörner in der Schülerklasse nach 14:47 Minuten die Ziellinie – und Vater Karsten Wörner wusste: „Die Bergwertung ist nicht sein Ding“. Hannes Hillburger (U13) erreichte in seinem ersten Jahr bei Radrennen den sechsten Platz in 17:40 Minuten.