Spielerisch und praxisnah mit Robotik

Ein großer Tag für das Andreae-Gymnasium, fast wie Weihnachten: Die Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg übergab Bausätze für mBot-Roboter im Wert von 12000 Euro an die Bildungseinrichtung zu Ausbildungszwecken. Diese Bausätze sollen künftig in einer Technik- und Kreativitätswerkstatt namens „Leonardo da Vinci“-Werkstatt zum Einsatz kommen.

Von Sabine Stadler

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Martina Walz probiert mit zwei Schülern schon mal die neuen Errungenschaften aus GB-Foto: Holom

Martina Walz probiert mit zwei Schülern schon mal die neuen Errungenschaften aus GB-Foto: Holom

„Tüfteln wir’s an“, lautete die Aufforderung von Schulleiter Georg Müller bei der feierlichen Übergabe der außergewöhnlichen Spende von zahlreichen hochwertigen Roboter-Bausätzen an das AGH. Im Vorfeld war man sich am Herrenberger Gymnasium einig, das Angebot der Volksbank nur bei sinnvoller und dauerhafter Verwendung anzunehmen. Im Land der Tüftler und Bastler spielen forschendes Denken und Tun eine wesentliche Rolle, weshalb das Gymnasium eine Projektwerkstatt kreiert hat, für die Leonardo da Vinci als einprägsamer Namensgeber stehen wird. Damit verbunden sind verschiedene Disziplinen aus Wissenschaft, Technik, Kunst, Architektur und intermedialem Gestalten.

Oberbürgermeister Thomas Sprißler blickte auf die vergangenen Monate zurück, einer Zeit, in der bedingt durch die Corona-Pandemie vielfach die Rede von Digitalisierung war und deren Grenzen und Potenziale neue Bedeutung erlangten. „Deutschland als Exportland Nummer eins muss technologisch aufholen. Dies ist eine Riesenchance für künftige Generationen“, betonte er. Mit der großzügigen Spende würden die technischen Fächer nach vorne gebracht. Dabei erwähnte der Oberbürgermeister auch das vor zehn Jahren in Herrenberg gegründete Jugendforschungszentrum, das sich mit den MINT-Themen beschäftigt, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.

Olaf Lahmann, Geschäftsführer von BM Medien in Eschbach bei Freiburg, ist der Erfinder des Projektes VR-Digication. Dabei wird Digitalisierung mit „Education“, sprich Bildung, verbunden. Der bisher weiße Fleck in den Bildungsplänen, so Lahmann, könne dadurch verschwinden, indem die Basis-Technologien in die Schulen gebracht werden. Bereits im Jahr 2021, sagte er, sollen die ersten Wettkämpfe zwischen Schulen stattfinden. Hierbei sollte das zwischenzeitlich Erlernte gezeigt werden. Die Volksbank ist als Vorreiterin in dieses für junge Menschen konzipierte Projekt eingestiegen.

Technische und künstlerische Kreativität sollen verknüpft werden

An der „Leonardo da Vinci“-Werkstatt im AGH können alle Schüler ab der achten Klasse teilnehmen. Dabei soll in Schülerprojekten möglichst viel technische Kreativität mit künstlerischer Kreativität verknüpft werden.

Der Vorstandssprecher der Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg, Jörg Stahl, ist überzeugt davon, dass Bildung und Qualifikation das Beste seien, was man jungen Menschen auf ihren Weg mitgeben könne. Dazu gehören aus seiner Sicht auch Fertigkeiten, die in Schulen noch nicht vermittelt werden. „Es braucht Fähigkeiten und Fertigkeiten, um das Land an die Spitze zu führen“, sagte er und freute sich darüber, dass das Herrenberger Gymnasium den Weg mit der Bank als Kooperationspartner gemeinsam gehe.

Anschaulich demonstrierte Andreas Maier von der Fachschaft Naturwissenschaften die Variationsmöglichkeiten mit den gespendeten mBot-Robotern, die mithilfe einer visuellen Programmiersprache gesteuert werden können. Oberbürgermeister Sprißler durfte mit einem Smartphone ein Fahrzeug durch die Aula des Gymnasiums steuern und damit anschließend Klavier spielen. Zwei Schüler der Klasse 7b, Paulina Wolpold und Ole Reinhold, führten das autonome Fahren vor. Dabei stellte Vorstand Stahl das lebende Hindernis dar, welches durch das Roboter-Fahrzeug umfahren wurde. Ein auf dem Boden der Aula ausgelegter Parcours wurde von Ole mit einem solchen Fahrzeug durchfahren. Dabei erkannte das Roboter-Auto mit einem Infrarot-Sensor die kurvenreiche Fahrbahn und blieb auf der Straße.

Zur kleinen Feierstunde waren neben den Lehrkräften aus den Bereichen Naturwissenschaft und Technik sowie aus der Fachschaft Bildende Kunst zahlreiche Schüler gekommen. Das Projekt wurde aus Fördermitteln des Gewinnsparens der Volksbank finanziert.

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Erstellt:
3. Juli 2020

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