VfL Oberjettingen weiht Gelände am Samstag ein

Sportplatz von Grund auf saniert

Von Uwe Priestersbach

Lesedauer: ca. 3min 51sec
Offiziell eingeweiht wird am Samstag auch der neue Spielplatz auf dem Oberjettinger Sportgelände – darauf freut sich der Vereinsvorstand mit (von links) Heinz Stephan, Tina Costabel, Sandra Schmid und Hermann Finkbeiner GB-Foto: Priestersbach

Offiziell eingeweiht wird am Samstag auch der neue Spielplatz auf dem Oberjettinger Sportgelände – darauf freut sich der Vereinsvorstand mit (von links) Heinz Stephan, Tina Costabel, Sandra Schmid und Hermann Finkbeiner GB-Foto: Priestersbach

Beim VfL Oberjettingen gibt es doppelten Grund zum Feiern: So konnte nicht nur der gut 60 Jahre alte Sportplatz von Grund auf saniert werden – sondern mit der „Blauen Kiste“ gleichzeitig ein tolles Spielplatzangebot auf dem Sportgelände realisiert werden.

Auf das ursprünglich geplante große Einweihungsfest muss coronabedingt zwar verzichtet werden – aber dafür steigt am Samstag auf dem neuen Rasenplatz der Fußballklassiker zwischen dem VfL Oberjettingen und dem Ortsrivalen FC Unterjettingen. „Ich bin sehr froh, dass wir den Mut gefunden haben, dieses Mammut-Projekt anzugehen“, freut sich der VfL-Vorsitzende Heinz Stephan über das „perfekte Ende“. So verfüge der VfL Oberjettingen jetzt über ein Sportgelände, das den Sportlern ideale Bedingungen bietet.

„Wir hatten zwölf Jahre lang Probleme mit Würmern auf dem Sportplatz“, erinnert Hermann Finkbeiner als zweiter Vorsitzender an die lange Leidensgeschichte. So wurden beispielsweise in einem Sommer 150 Tonnen Sand auf dem Platz eingebracht, doch geholfen hatte auch das nicht. Aus diesem Grund war der Sportplatz von Oktober bis Mai nicht mehr bespielbar – aber auch die Drainage war schadhaft, es fehlte eine ordentliche Beregnungsanlage und Flutlicht war ebenfalls nicht vorhanden.

2016 hatte der Vorstand schließlich die Sanierung und Modernisierung des Rasenfeldes beschlossen. Als die Gemeinde als verlässlicher Partner mit ins Boot geholt werden konnte, aber auch der Württembergische Landessportbund (WLSB) die Baufreigabe erteilt hatte, kamen im Frühjahr 2019 der „Rentnertrupp“ sowie die Bagger zum Einsatz. Froh ist der VfL-Vorstand im Rückblick, dass man mit der Firma Turnier Tennis- und Sportplatzbau aus Baiersbronn auf einen absoluten Spezialisten setzte. „Das war eine gute Wahl, denn wir konnten mit den Maschinen der Firma auch unsere Wege richten“, spricht der zweite Vorsitzende von einer Riesenerleichterung. Im Spätsommer letzten Jahres konnte schließlich der Rasen eingesät werden, und im November gab es das erste mähbare Grün. Von da an war das Arbeitsteam regelmäßig mit Düngen und Mähen beschäftigt, aber auch die Markierungen wurden gesetzt. Ende August durfte das neue Rasenspielfeld erstmals im Training der VfL-Kicker genutzt werden, wobei die Einspielhinweise des Sportplatzbauers befolgt wurden.

Im Zuge der Arbeiten wurde ebenfalls die Tribüne grundlegend renoviert, und in Sachen Flutlicht setzte man aus ökologischen Gründen auf eine LED-Lösung, die auf lange Sicht wirtschaftlicher sein wird. 370000 Euro wurden somit in das ambitionierte Bauprojekt investiert, an denen sich der WLSB mit 30 Prozent der förderfähigen Kosten beteiligt.

Vor diesem Hintergrund bedankt sich der Vorstand des VfL Oberjettingen jetzt bei allen Sponsoren und Unterstützern, die eine Realisierung des Sportplatz-Projekts mit ihren Spenden oder vorbildlichen Arbeitseinsätzen erst möglich machten. 86 Firmen und Privatpersonen haben den VfL beim Sportplatzbau mit Spenden unterstützt. Gleichzeitig wurden 2425 ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden notiert, was bei einer 40-Stunden-Woche rund 14 Arbeitsmonaten entsprechen würde. An der Spitze der „Schaffer“ stand wieder einmal der frühere Herrenberger Tiefbauamtschef Adolf Baitinger, der trotz seiner 78 Lenze Planung und Bauleitung des Projektes übernahm. „Er ist immer an vorderster Front, und wir haben ihm viel zu verdanken“, macht Hermann Finkbeiner deutlich, dass das VfL-Urgestein bereits beim ersten Sportplatzbau vor 60 Jahren aktiv war. Gleichzeitig betont der zweite Vorsitzende: „Das ist ein Paradies geworden – und es gibt nur wenige vergleichbare Sportanlagen im Kreis Böblingen“. Wirklich paradiesisch wäre es für Finkbeiner jetzt noch, wenn die VfL-Kicker in beiden Einweihungsspielen gegen den Ortsrivalen FC Unterjettingen die Punkte behalten. Das Duell der zweiten Garnituren wird am Samstag um 14 Uhr angepfiffen – und nach einem kleinen Festakt steigt ab 16 Uhr das in der Vergangenheit stets heiß umkämpfte Duell der ersten Mannschaften.

Besonders stolz ist man beim VfL Oberjettingen, dass neben der Sportplatzsanierung gleichzeitig noch ein neuer Spielplatz auf dem Sportgelände realisiert werden konnte. Wie der VfL-Vorsitzende Heinz Stephan anmerkt, war der bisherige Spielplatz in die Jahre gekommen und schon seit einiger Zeit ein Thema im Vorstand.

Ein entscheidender Tipp kam aus dem Jettinger Rathaus, denn Bürgermeister Hans Michael Burkhardt empfahl, bei Leader Heckengäu wegen einer Förderung nachzufragen. Als Instrument der Europäischen Union unterstützt Leader Bürgerprojekte im ländlichen Raum. Nach einer überzeugenden Präsentation durch Projektleiterin Tina Costabel gab es grünes Licht – und es entstand passend zur Vereinsfarbe des VfL Oberjettingen der Projektname „Blaue Kiste“.

Nachdem sich Leader Heckengäu mit 60 Prozent an den Spielplatzkosten von 97000 Euro beteiligt, schießt die Gemeinde ebenfalls 10 Prozent zu. Auch im Verein selbst wurden einige innovative Aktionen gestartet, um die Finanzierung zu sichern. Im Juni starteten schließlich die Bauarbeiten, wobei am Spielplatz kaum Eigenleistungen möglich waren und eine Spezialfirma aus Haigerloch die ausgewählten Spielgeräte lieferte. Pünktlich zu den Sommerferien und nach einer Abnahme durch den Tüv konnte der Spielplatz seiner Bestimmung übergeben werden.

Von einer gelungenen Maßnahme und einem tollen Spielplatzangebot beim Sportgelände des VfL Oberjettingen spricht Bürgermeister Burkhardt in seinem Grußwort. Denn mit der „Blauen Kiste“ werde die ohnehin attraktive Sportanlage hervorragend abgerundet. Positiv ist es für den Rathauschef ebenso, dass der VfL Oberjettingen dem jüngst entwickelten Spielplatzkonzept der Gemeinde damit einen weiteren Baustein hinzufügt. Den Projektmachern bescheinigt er viel Kreativität und Engagement.

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Sportplatz    von      Grund auf saniert

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Als Vorsitzender von Leader Heckengäu freut sich Martin Wuttke über das gelungene Werk. Für ihn ist das Spielplatz-Projekt ein Zeichen für ein intaktes Vereins- und Gemeindeleben mit viel ehrenamtlichem Engagement. Leader Heckengäu richte sein Augenmerk gezielt auf den ländlichen Raum und fördere Projekte, die das Leben und Arbeiten auf dem Land unterstützen, Naherholungsmöglichkeiten bieten oder im Sinne von Landschafts- und Naturschutz wirken. UWE PRIESTERSBACH

Sportplatz    von      Grund auf saniert

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Erstellt:
1. Oktober 2020

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