TSV Kuppingen peilt mittelfristig Liga drei an

Ungeachtet der weiterhin strikten Einschränkungen im Amateur- und dabei vor allem im Hallensport sind die Vereine bemüht, die vorbereitenden Maßnahmen für die kommende Saison abzuwickeln. So endet im Tischtennissport Ende Mai die Wechselfrist, diverse Zu- und Abgänge stehen schon fest. Werner Schäffer, Manager des TSV Kuppingen, nimmt bereits Stellung zu einigen Personalien.

Von Thomas Holzapfel

Lesedauer: ca. 3min 29sec
Kuppingens Vereinsmanager Werner Schäffer sieht viel Arbeit auf sich zukommen GB-Foto (Archiv): Schmidt

Kuppingens Vereinsmanager Werner Schäffer sieht viel Arbeit auf sich zukommen GB-Foto (Archiv): Schmidt

Herr Schäffer, wie abrupt war für Sie die

Beendigung der Tischtennissaison und was

hat sie für sportliche Auswirkungen für

Ihren TSV Kuppingen?

Werner Schäffer: „Zuerst einmal begrüße ich die frühzeitige Entscheidung des Deutschen Tischtennisbunds, die Saison abzubrechen. So wussten auch wir recht schnell, wo wir dran waren. Natürlich hätten wir die Spielzeit lieber in sportlicher Form beendet. Aus rein ergebnisorientierter Sicht sind wir mit dem Erreichten absolut zufrieden. Die erste Mannschaft beendete die Regionalliga-Saison auf dem angestrebten Platz im vorderen Mittelfeld, unsere Zweite durfte sich nach der weggefallenen Relegation über den direkten Durchmarsch in die Verbandsliga freuen und die TSV-Dritte schaffte ebenfalls den Durchmarsch in die nächsthöhere Liga, die Bezirksliga. Nicht unerwähnt bleiben sollte auch der Nichtabstiegsplatz der vierten Mannschaft in der Kreisliga B.“

Inwiefern beeinträchtigten die Pandemie-
Einschränkungen zuletzt das Geschehen
beim TSV Kuppingen?

„Eigentlich ist alles anders als gewohnt. Das Training findet für die meisten Mitglieder einfach nicht mehr statt. Unsere wirklich ehrgeizigen Akteure finden ab und an Gelegenheit zu einem privaten Training in der Garage oder in einem zweckentfremdeten gewerblichen Raum. Die ehrenamtlichen Tätigkeiten wurden bis auf das Allernötigste heruntergefahren und die Planungen für die neue Saison liefen durch die bedrückende und unsichere Situation irgendwie recht beschwerlich. Was die Personalplanungen angeht, sind im Grunde nur diese umgesetzt worden, die man bereits vor der Corona-Krise angestoßen hatte.“

Wie sehen die aus?

„Mit Mu Hao von Regionalliga-Meister DJK Sportbund Stuttgart konnten wir eine Tischtennislegende aus der Region zu uns ins Gäu lotsen. Er wird hauptsächlich die Position unserer bisherigen Nummer zwei Amir Hossein Hodaei einnehmen, der uns nicht mehr zur Verfügung steht. Mu Hao steht für herausragenden Tischtennissport und einen tollen Sportsgeist. Zusammen mit ihm hat der Verein sicherlich viel Potenzial, um weiter zusammenzuwachsen und mittelfristig auch das Thema Dritte Bundesliga anzugehen. Ansonsten sind wir noch an der einen oder anderen Personalie dran, hier ist allerdings noch nichts spruchreif. Eigentlich planen wir schon jetzt für die Saison 2021/22, wenn dann hoffentlich die Corona-Krise der Vergangenheit angehört.“

… und in der Regionalliga nur noch mit

Viererteams gespielt wird.

„Korrekt. Dieser Umstand spielt eine große Rolle. Eine Folge ist, dass mit dieser Regeländerung mindestens zwei Spieler der ersten Mannschaft zur übernächsten Saison keinen Platz mehr haben werden. Zudem wird das spielerische Niveau in der Liga weiter steigen, so dass auch die Qualität in unserem Team angehoben werden muss. Es wird sicherlich ein Spagat werden, durch diese Änderung keine Spieler zu verlieren, die uns lange Jahre die Treue gehalten haben. Auch wird es wohl nötig sein, den Unterbau im Verein weiter anzuheben. Diesbezüglich haben wir weiterhin viel Arbeit vor uns.“

Für den Fall, dass einige Mannschaften in den

höchsten deutschen Spielklassen zurückziehen

würden: Ist es theoretisch möglich, dass die

erste Mannschaft schon zur nächsten Saison

in die Dritte Bundesliga aufrückt?

„Nein, diese Möglichkeit gibt es nicht einmal in der Theorie, da wir keine Teilnahme-Erklärung abgegeben haben. Zum Abgabetermin Mitte März herrschte durch den kommunizierten Saisonabbruch ein reines Tohuwabohu. Bedingt durch diese Unsicherheiten war eher eine konservative Herangehensweise vonnöten. Auch denke ich, dass der TSV in der aktuellen Mannschaftsstärke nicht das Niveau hätte, in der Dritten Bundesliga ambitioniert mitzuspielen. Zudem war aus finanzieller Sicht bereits davon auszugehen, dass coronabedingt eher kleinere Brötchen gebacken werden müssen. Die Zusagen für Sponsorengelder sind mehr oder weniger komplett ausgefallen. Kaum ein Bereich der Wirtschaft ist nicht elementar betroffen von dieser Krise und logischerweise werden zu allererst die Bleistifte an den Komfortbereichen wie im Sportsponsoring angesetzt.“

Wird beim TSV Kuppingen von einem

„normalen“ Saisonstart, also genauso wie

vor der Corona-Zeit, ausgegangen?

„Nun ja, so langsam sieht es ja so aus, als ob wir gelernt haben, mit dem Virus zu leben und damit auch wieder die Hoffnung besteht, ein einigermaßen normales Miteinander hinzubekommen. Grundsätzlich glaube ich aber, dass schon noch eine gewisse Angst in den Köpfen der Politiker und Verbandsverantwortlichen vorherrscht. Von daher würde ich mich nicht wundern, wenn zu Saisonbeginn noch lange nicht alles so läuft, wie man sich das wünschen würde. Ich kann nur hoffen, dass man die Art von Gedanken, zum Beispiel die Doppel abzuschaffen, möglichst schnell wieder aus den Köpfen bekommt.“

Welches Saisonziel wird aller Voraussicht nach im dritten Regionalliga-Jahr verfolgt?

Und: Wie soll es bei den anderen Teams laufen?

„Mit ein bisschen Glück und wenn die Gerüchte wahr werden, dass einige der arrivierten bisherigen Regionalliga-Größen tatsächlich zurückziehen, spielen wir um einen Platz unter den ersten drei mit. Die zweite Mannschaft mit Neuzugang Maurice Engel vom badischen Verbandsligisten TTC Weinheim strebt in der Verbandsliga, genauso wie die dritte Mannschaft in der Bezirksliga, den Klassenerhalt an. Anders als in den Jahren zuvor müssen unsere zweiten und dritten Mannschaften diesmal vornehmlich schauen, dass sie rechtzeitig die Punkte zum Sichern des Klassenerhalts einfahren.“

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Erstellt:
12. Mai 2020

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