TSV Öschelbronn angelt sich Marcus Frohnmayer

Marcus Frohnmayer wird der neue Trainer des B-Ligisten TSV Öschelbronn. Er übernimmt den Posten in der Winterpause von Hans Schikotanz (siehe Interview auf dieser Seite). Er ist Mitte Oktober als Coach eingesprungen, nachdem Paul Lubig sein Amt als Spielertrainer nach der 1:7-Pleite gegen die Sportfreunde Kayh niedergelegt hatte. „Wir sind sehr froh, dass wir ihn bekommen haben“, sagt Thomas Geke, designierter Fußball-Abteilungsleiter des TSV.

Von Thomas Oberdorfer

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Marcus Frohnmayer ist zurück auf der Trainerbank GB-Foto (Archiv): Bäuerle

Marcus Frohnmayer ist zurück auf der Trainerbank GB-Foto (Archiv): Bäuerle

Am 13. Oktober sind die Verantwortlichen der Öschelbronner Fußballer kalt erwischt worden: Paul Lubig stellte nach der 1:7-Pleite auf eigenem Platz gegen die Sportfreunde Kayh sein Amt als Spielertrainer zur Verfügung. Abteilungsleiter Uli Lehrer ist es damals gelungen, in Hans Schikotanz schnell einen Ersatz für Lubig zu finden. Es war allerdings von vorne herein klar, dass er das Team nur bis zur Winterpause coachen wird. Lehrer war anschließend im Urlaub, Thomas Geke war somit gefordert. Geke tritt inzwischen als kommissarischer Abteilungsleiter auf, Ende Februar soll er auf der Versammlung der Öschelbronner Kicker ordnungsgemäß zum Abteilungsleiter gewählt werden. „Ich kümmere mich derzeit voll um den sportlichen Teil, um die Spieler und die Trainer“, sagt Geke, der sich am Tag nach dem Ausstieg Lubigs auf die Suche nach einem Nachfolger machte. Es habe einige Gespräche gegeben, sagt Geke, am 16. Oktober saß er mit Marcus Frohnmayer zusammen.

Geke kennt den 39-Jährigen aus der gemeinsamen Zeit beim SV Nufringen. Frohnmayer war dort von 2011 bis 2013 Trainer, Geke in der Saison 2012/13 Spieler. „Ich habe gewusst, dass Marcus frei ist und wieder einen Verein übernehmen möchte. Also habe ich den Kontakt zu ihm aufgenommen, obwohl ich keine großen Hoffnungen hatte, dass er ein Team aus der Kreisliga B übernimmt“, erzählt Geke. Das Gespräch verlief aber offenbar sehr positiv, denn Frohnmayer sagte am folgenden Sonntag zu. „Ich hatte immer wieder Anfragen, das für mich Passende war aber nicht dabei“, sagt Frohnmayer, der von 2009 bis 2011 den TuS Ergenzingen trainierte und zuletzt in der Saison 2017/18 Co-Trainer von Sven Hayer beim GSV Maichingen war. Seither hatte er keinen Verein betreut. „Ich habe Thomas gegenüber meine Vorstellungen geschildert. Es ging um Trainingsmaterialien, um die Sportanlage, aber auch um das Umfeld des Vereins“, sagt Frohnmayer. „Ich wollte wissen, wie der Verein aufgestellt ist, was er erreichen will.“ Der 38-jährige Geke hat Frohnmayer in Nufringen als einen Trainer kennengelernt, der „sehr akribisch arbeitet und viel Wert auf Disziplin legt. Mir hat seine Art gefallen, er hat mich damals auch als Spieler weitergebracht. Ich denke, er wird auch unseren jungen Spielern weiterhelfen können.“ Auf der anderen Seite schätzt Frohnmayer den Spieler Geke: „Er war ein Spieler, mit dem man über alles reden konnte, der seine Meinung geradeheraus sagte. Ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu ihm.“ Offenbar besteht die gegenseitige Wertschätzung noch heute, denn für Frohnmayer war auch die Personalie Geke als künftiger Abteilungsleiter ein Grund, dem TSV zuzusagen. Auf der anderen Seite wusste Geke, „was ich an Marcus habe. Er kann aus meiner Sicht höherklassig trainieren. Wenn so ein Mann uns zusagt, dann muss ich ihn holen. Marcus ist ja keine Notlösung für uns, wir planen längerfristig mit ihm. Er kann das Team mit seinem Fachwissen weiterbringen.“

Marcus Frohnmayer hat sich bereits seiner neuen Mannschaft vorgestellt, er hat einige Spiele beobachtet. „Ich habe das Gefühl, dass ich auf ein sehr intaktes Team treffe. Das habe ich den Jungs gegenüber auch so formuliert“, sagt Frohnmayer. „Die Kameradschaft passt über den Sportplatz hinaus. Ich denke, die Mannschaft hat mehr Qualität, als sie derzeit zeigt.“

Unter Hans Schikotanz ging die Erfolgskurve nach oben

Unter Interimscoach Schikotanz ist der TSV sportlich gut unterwegs, unter Leitung des 61-Jährigen hat Öschelbronn vier von fünf Spielen gewonnen und nur eines verloren, das Team steht mit 25 Punkten auf Platz vier, der Tabellenzweite Kayh liegt mit 28 Zählern in Reichweite. „Uns war es wichtig, dass wir dem neuen Trainer eine Mannschaft mit Perspektive übergeben“, sagt Geke, Hans Schikotanz hat dieses Ziel erreicht.

Geke ist aber weit davon entfernt, jetzt eine Erwartungshaltung zu formulieren. „Wir üben kein bisschen Druck aus. Marcus ist ehrgeizig genug, um oben mitspielen zu wollen“, sagt Geke. Für Frohnmayer war die sportliche Situation des TSV nicht ausschlaggebend für sein künftiges Engagement. Frohnmayer: „Es ist gut, dass die Mannschaft so weit oben steht, gar keine Frage.“ Über Pläne und Ziele habe er sich noch keine weiteren Gedanken gemacht. Am Sonntag (14.30 Uhr) spielen die Öschelbronner zu Hause gegen den SV Nufringen II. Mit einem weiteren Dreier würde der TSV seinen Platz in der Spitzengruppe festigen. Anschließend hat die Mannschaft Pause, ehe Marcus Frohnmayer am 21. Januar zur ersten Übungseinheit in der Wintervorbereitung bittet.

Alle Begegnungen der Kreisliga B4 finden Sie unter der Rubrik „Sporttermine am Wochenende“ in dieser Ausgabe.

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Erstellt:
29. November 2019

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