Tobias Barthold rückt in die sportliche Leitung auf

Jochen Klingovsky hat sich aus der sportlichen Leitung der Oberliga-Handballer der SG H2Ku Herrenberg zurückgezogen. In Tobias Barthold hat die SG einen prominenten Nachfolger gefunden. Der langjährige H2Ku-Torwart hat seine Arbeit bereits aufgenommen.

Von Robert Stadthagen

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Erst kürzlich hat Tobias Barthold noch einmal im Tor der SG H2Ku Herrenberg ausgeholfen GB-Foto: Drofitsch/Eibner

Erst kürzlich hat Tobias Barthold noch einmal im Tor der SG H2Ku Herrenberg ausgeholfen GB-Foto: Drofitsch/Eibner

Rund ein Jahr ist es her, dass Hansi Böhm und Jochen Klingovsky die Verantwortung für das Oberliga-Team der SG H2Ku Herrenberg übernommen haben. Offiziell haben sie zu Beginn der Saison Kai Wohlbold und Nico Kiener als Sportliche Leiter abgelöst. Wie in solchen Fällen üblich, haben beide das Kommando in Bezug auf die Kaderplanung für die neue Runde aber bereits im vergangenen Winter übernommen.

Während Böhm weiter an der Spitze bleibt, zieht Jochen Klingovsky nun einen Schlussstrich. „Der Job hat mir nicht so richtig Spaß gemacht“, sagt der ehemalige SG-Spieler frei heraus. „Es ist mir nicht gelungen, einen Draht zur Mannschaft aufzubauen. Es liegen eben auch schon 25 bis 30 Jahre zwischen mir und den Spielern.“ Er werde Böhm in organisatorischen Dingen aber weiterhin unterstützen.

Klingovskys Nachfolger hat sich bereits an die Arbeit gemacht. Tobias Barthold führt schon Gespräche über Vertragsverlängerungen mit Spielern aus dem aktuellen Kader sowie mit potenziellen Neuzugängen. „Das ist eine geniale Lösung für uns“, sagt Hansi Böhm begeistert. „Barthel ist sehr nah an der Mannschaft und spricht die Sprache der Spieler.“ Mit vielen stand der Keeper selbst noch zusammen auf dem Feld. Im Sommer des vergangenen Jahres hatte Barthold seine Karriere beendet, sich kürzlich allerdings aufgrund eines personellen Engpasses zwischen den H2Ku-Pfosten zu einem Mini-Comeback bereiterklärt.

Für den 40-Jährigen ist nun die Zeit gekommen, an anderer Stelle Verantwortung zu übernehmen. „Es war klar, dass ich mich einbringen werde“, so Barthold. Er möchte der SG H2Ku nach vielen Jahren als Sportler etwas zurückgeben. „Ich weiß, dass das einen hohen Aufwand bedeutet.“ Für ihn sei es aber nichts Unbekanntes. Schon unter Nico Kiener und Kai Wohlbold war der H2Ku-Routinier eingebunden. „Und mir macht es Spaß, mit den jungen Spielern zu sprechen.“ Die SG H2Ku könnte auch davon profitieren, dass Barthold in der Szene bestens bekannt ist. Nachdem er 2013 die Handballschuhe zum ersten Mal an den Nagel gehängt hatte, bekam er zahlreiche Anfragen anderer Clubs. Beim Drittligisten Oppenweiler half er zwischendurch aus, vor allem aber auch immer wieder bei der SG H2Ku, in deren Tor er nach dem Drittliga-Abstieg 2016 ganz offiziell zurückkehrte, um das Schiff wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen. „Ich kenne zwar nicht jeden Spieler in der Oberliga oder der dritten Liga persönlich, und es gibt sicherlich Personen, die ein größeres Netzwerk haben, aber ich bin nicht ganz unbekannt“, erklärt Barthold. An der schon häufig von anderen H2Ku-Funktionären formulierten Zielsetzung hält er fest: „Irgendwann wollen wir wieder in der dritten Liga mitmischen.“ Zunächst aber geht es darum, mal wieder eine schwierige Situation zu meistern. Schon in der vergangenen Saison plagten die SG nicht zuletzt aufgrund vieler schwerer Verletzungen Abstiegssorgen. Und auch in dieser Runde ist das Team von Ausfällen gebeutelt und muss um den Klassenerhalt kämpfen. „Wir haben jetzt die Situation, dass wir vielleicht bis zum letzten Spieltag nicht wissen werden, in welcher Liga wir in der kommenden Saison spielen“, sagt Hansi Böhm. „Aber das ist jetzt eben so und das nehmen wir so an.“ In den letzten drei Spielen vor dem Jahreswechsel habe die Mannschaft nach dem Tiefpunkt mit der 16:31-Niederlage in Zizishausen eine ordentliche Reaktion gezeigt. „Die vier Punkte aus den drei Partien machen mich optimistisch“, so Böhm. Mit dem 30:26-Heimsieg gegen Neckarsulm hat die SG jene Plätze verlassen, die am Ende dieser Runde den Abstieg bedeuten könnten. Bis zu sechs Teams müssen abhängig von der Zahl der Absteiger von oben am Ende in den sauren Apfel beißen.

Böhm arbeitet mit daran, dass es die SG nicht erwischen wird. „Wir werden uns für die Rückrunde verstärken“, kündigt der Sportliche Leiter an. Ins Detail gehen will er noch nicht. Gut möglich, dass zum Trainingsstart am 6. Januar ein neues Gesicht in der Halle auftaucht. Ihr nächstes Spiel bestreitet die SG H2Ku Herrenberg am 19.Januar beim Tabellen-Vorletzten TSB Schwäbisch Gmünd.

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Erstellt:
27. Dezember 2019

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