VfL Herrenberg muss sich den Sieg erkämpfen

Der VfL Herrenberg wurde gestern seiner Favoritenrolle gerecht: Im Stadtderby in der zweiten Runde des Bezirkspokals setzte sich das Team von Markus König mit 3:1 beim TSV Kuppingen durch.

Von Uwe Priestersbach

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Der VfL Herrenberg (grün) musste in Kuppingen richtig dagegenhalten GB-Foto: Priestersbach

Der VfL Herrenberg (grün) musste in Kuppingen richtig dagegenhalten GB-Foto: Priestersbach

„Das war der erwartet schwere Kampf“, erklärte der Herrenberger Trainer nach dem Spiel, nachdem sich seine Mannschaft den Pokalsieg hart erarbeitet hatte. Und König wusste auch, dass der TSV Kuppingen sein Team gut beschäftigt hatte. Vor diesem Hintergrund betonte er: „Gegen so einen Gegner muss man vor allem Geduld haben.“ Von einer „bitteren Niederlage“ sprach der Kuppinger Spielertrainer Ralf Richter. „Wir haben im Lokalderby gegen den großen Bruder alles reingeworfen und waren auch spielbestimmend“, lautete seine Einschätzung nach dem Spiel. Doch hatte er eben auch den einen oder anderen Fehler im Spielaufbau gesehen – und „Herrenberg war im Abschluss einfach abgezockter als wir“, so Richter.

Die Platzherren versuchten zwar, von Anfang dagegenzuhalten und sich nicht zu verstecken, aber die erste Einschussmöglichkeit ging dennoch an den VfL Herrenberg. So zirkelte Sven Schlayer (7.) einen Freistoß in den Kuppinger Strafraum, und der Kopfball von Julian Gack verfehlte sein Ziel nur knapp. Nur zwei Minuten später folgte die erste Kuppinger Chance, als Marco Nüßle quer auf Jan Bzullak passte – doch VfL-Spieler Frieder Rudolph konnte im letzten Moment zur Ecke klären. Eine Großchance ließ danach Rico Wentsch für den Bezirksligisten aus: Nach einem Kuppinger Ballverlust setzte der Herrenberger Co-Trainer zum Konter an und zog aus gut 18 Metern ab. Der Kuppinger Schlussmann Lars Nölle hatte jedoch die richtige Ecke antizipiert und klärte die brenzlige Situation mit einer Glanzparade.

Nach dieser ausgelassenen Möglichkeit war der erste Schwung auf Herrenberger Seite verflogen und jetzt waren die Gastgeber am Drücker. So prüfte Marius Kudler (22.) den Herrenberger Torhüter Daniel Ulmer mit einem Distanzschuss, aber auch Jan-Henry Barthel ließ eine gute Möglichkeit aus. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff schlugen dann doch die Gäste zu: Michael Heldmayer lieferte die Vorlage für Wentsch, der eiskalt zum 1:0 einköpfte. „Das war ein ganz wichtiges Tor, ein Befreiungsschlag“, erklärte VfL-Trainer König nach dem Spiel. Nach dem Seitenwechsel gab es dann richtig gute Chancen auf beiden Seiten: Für den TSV Kuppingen verfehlte Jan-Luca Kohl mit einem fein angeschnittenen Ball von der linken Seite das Herrenberger Gehäuse nur um Haaresbreite. Fast im Gegenzug ließ Wentsch erneut eine Riesenmöglichkeit aus. Nach 54 Zeigerumdrehungen schien die Vorentscheidung dann gefallen, als Rudolph quer in den Kuppinger Strafraum flankte, wo Sven Schlayer zum 2:0 vollstreckte.

Doch die Kuppinger gaben sich auch nach dem zweiten Herrenberger Treffer noch nicht geschlagen: Ein Schuss aus der Drehung von Marco Nüßle (58.) war zwar noch zu harmlos, um VfL-Keeper Ulmer zu bezwingen. Dann war es aber Nüßle (63.), der einen Freistoß zum 1:2 in Billardmanier von Pfosten zu Pfosten und dann in die Maschen versenkte. Kurz darauf hatte er sogar den Ausgleich auf dem Fuß, doch der TSV-Stürmer verfehlte erneut aus spitzem Winkel. In der 87. Minute war es schließlich der eingewechselte Marvin Kennke, der nach Vorlage von Heldmayer mit dem 3:1 für die Entscheidung sorgte. Rechtzeitig mit dem ersten Blitz und Donnergrollen über dem Kuppinger Sportplatz setzte Schiedsrichter Ayhan Keser aus Althengstett zum Schlusspfiff an.

TSV Kuppingen: Nölle, Barthel (46. Wieder), Kohl, Höpfer (62. Boy), Richter (80. Bellemedjahed), Bzullak, Schwanke, Nüßle, Tischner, Betz, Kudler

VfL Herrenberg: Ulmer, Gack, Heldmayer, Wentsch, Schlayer, Rähle (64. Kennke), Fischer (24. Ceesay), Rudolph (90. Wörner), Betz, Haizmann (87. Vogt), Sprecher

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Erstellt:
19. August 2019

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