Wegen Corona: Kindergarten in Altingen schließt

Die Ausbreitung des Coronavirus schreitet weiter voran: Weil sich ein Mädchen, das die Kindertagesstätte „Am alten Ämmerle“ besucht, angesteckt hat, stehen jetzt rund 80 Personen unter häuslicher Quarantäne. Die Betreuungseinrichtung wurde vorsichtshalber geschlossen.

Von Dietmar Denner

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Der AltingerKindergarten „Am altenÄmmerle“ istderzeit verwaistGB-Foto: Bäuerle

Der Altinger Kindergarten „Am alten Ämmerle“ ist derzeit verwaist GB-Foto: Bäuerle

„Mir war klar, dass Altingen keine Insel der Glückseligen sein kann, aber dass das so schnell kommt, hat mich dann doch überrascht“, betonte Altingens Ortsvorsteher Dietmar Hammer in einer ersten Reaktion auf die Schließung des Kindergartens – einem von zweien in der Ammerbucher Teilgemeinde. Hammer wurde am Dienstagabend von der Verwaltungsspitze über den Corona-Fall und seine Folgen in Kenntnis gesetzt. Im Gespräch mit dem „Gäubote“ fand Hammer gestern lobende Worte für das rasche und entschiedene Handeln im Entringer Rathaus: „Das war sehr professionell.“

Tatsächlich ging alles sehr schnell. Wie Gretel Rauscher, Hauptamtsleiterin in der Ammerbucher Gemeindeverwaltung, gestern berichtete, informierte das Gesundheitsamt der Tübinger Kreisbehörde das Rathaus am Dienstagnachmittag darüber, dass ein Kind positiv auf das Coronavirus Sars-Cov-2 getestet worden war. Das Mädchen war zuvor erkrankt und zeigte entsprechende Anzeichen wie Fieber, die auf eine Infizierung hindeuteten. Es wurde daraufhin im Arztmobil – dem mobilen Testzentrum des Kreises Tübingen – untersucht und ein Abstrich gemacht. So jedenfalls schildert Martina Guizetti, Pressesprecherin im Tübinger Landratsamt, den Fall. Erst vor wenigen Tagen kehrte das Mädchen von einer Reise nach Südtirol zurück.

Noch am Dienstag wurden die Eltern der Kinder über die Corona-Infektion informiert. Die kleinen Besucher wurden abgeholt. Inzwischen befinden sich nicht nur das betroffene Mädchen und seine Angehörigen in häuslicher Isolation, sondern auch die anderen Kinder und ihre Betreuerinnen. Laut Gretel Rauscher sind es „unter 60“ Mädchen und Jungen und 15 Mitarbeiterinnen, die betroffen seien. Dabei handle es sich um die Personen, die zuvor mit dem erkrankten Mädchen in Kontakt waren. Gretel Rauscher: „Die Eltern haben die Anweisung, sich beim Gesundheitsamt zu melden, wenn ihre Kinder entsprechende Symptome zeigen.“

Der Kindergarten soll bis zum 19. März geschlossen bleiben.

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Erstellt:
12. März 2020

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