Eröffnung im Marquardt’s
LACH MAL Kinderzahnärzte

Freuen sich auf ihre Patienten: Die Zahnärztinnen Dr. Aline Faria (links) und Vicky Piatkowski. GB-Foto: Vecsey
Wieso haben manche Menschen eigentlich Respekt vor dem Zahnarzt? Nun ja, Zähne sind eben ein sensibles Thema. Deshalb haben Dr. Aline Faria und Vicky Piatkowski, die Mitte Oktober im neuen Marquardt’s in der Bahnhofstraße in Herrenberg eine Praxis für Kinder- und Jugendzahnheilkunde eröffneten, eine besondere Mission: Sie wollen, dass Gruselgeschichten vom Zahnarzt für immer der Vergangenheit angehören. Ihre kleinen Patienten mitzunehmen auf eine Reise zu einem der fünf Kontinente ist Teil ihres Konzeptes.
Weil für gesunde Zähne schon deren Pflege ein entscheidender Faktor ist, steht auch in der Kinder- und Jugendzahnarztpraxis LACH MAL das Zähneputzen an erster Stelle. Noch bevor es ins Wartezimmer geht, gilt es für die Kinder, an einem kleinen Waschbecken die Bürste zu betätigen. „Mundhygiene ist gerade in Corona-Zeiten so wichtig wie das Händewaschen“, sagt Aline Faria zu Beginn des Rundgangs durch die modern und funktional ausgestattete Praxis. Damit sich die kleinen Patientinnen und Patienten an die Praxisumgebung gewöhnen, dürfen sie sich in der Regel für einen ausreichenden Moment im mit Kletterwand, Kriechröhre und Leseecke ausgestatteten Spiel- und Wartezimmer akklimatisieren. „Manche Kinder wollen nach der Behandlung am liebsten auch wieder dorthin zurück“, sagt Dr. Faria schmunzelnd.
Dass im Wartezimmer eine Weltkarte aus Holz an der Wand hängt, hat einen guten Grund. Mit dem Weg in eines der fünf Behandlungszimmer beginnt für die Kinder nämlich eine gedankliche Reise, sind diese doch nach einem der Kontinente benannt. Sitzen die Kinder dann auf dem Behandlungsstuhl mit Blick nach oben, schauen sie je nach Reiseziel mit Nilpferd und Giraffe in ein Wasserloch in der afrikanischen Steppe, in die von exotischen Vögeln bevölkerten Baumwipfel eines südamerikanischen Dschungels oder in eine europäische Waldlandschaft, in der sich Fuchs und Hase einen guten Morgen wünschen. Mit der Ärztin zählen sie dann vielleicht auch die schönen weißen Zähne eines Stoffkrokodils und vergessen durch die dazu erzählten Geschichten auch, dass sie ja beim Zahnarzt sind. Und sie lernen, dass ein Besuch bei ebendiesem ein ganz gewöhnlicher Vorgang ist. Gesunde Zähne bei den Kindern, das bedeutet aber auch, dass deren Eltern über die Wichtigkeit und Regelmäßigkeit einer Zahn- und Mundhygiene aufgeklärt und informiert sind. „Sie müssen vom ersten Milchzahn an mitspielen, denn bei all dem Zucker, der heute in Nahrungsmitteln verarbeitet ist, reicht bei falscher Ernährung oder Pflege eine gute Mundhygiene nicht aus“, wissen Aline Faria und Vicky Piatkowski aus ihrer Praxiserfahrung.
Allein die Notwendigkeit, eine mit unterschiedlich großen (oder kleinen) Kronen aus Edelstahl und Porzellan bestückte Kassette vorzuhalten, zeigt, dass schon Milchzähne vor schlimmeren Schäden, die Auswirkungen auch auf die nachwachsende Zahngeneration haben können, bewahrt werden müssen. Sind tatsächlich größere Eingriffe zum Beispiel an einer entzündeten Zahnwurzel vorzunehmen, führt die Reise durch die Praxis in ein dafür vorgesehenes Behandlungszimmer und von dort, sofern eine Narkose notwendig ist, in ein videoüberwachtes Aufwachzimmer. „Etwa zwei Mal im Monat kommt für solche Eingriffe eine Freelance-Anästhesistin zu uns“, sagt Vicky Piatkowski.
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Sie und ihre Praxispartnerin haben sich 2002 an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen kennengelernt. Aline Faria war damals aus Brasilien zur Promotion in die Abteilung für Zahnerhaltung gekommen, Vicky Piatkowski befand sich im ersten Semester ihres zahnmedizinischen Studiums. Beide spezialisierten sich auf Kinder- und Jugendzahnheilkunde und begegneten sich auf Fortbildungen immer wieder. Dort reifte auch der Gedanke, eine gemeinsame Praxis zu eröffnen. Diese liegt nun exakt zwischen den Wohnorten der beiden – und in einem Gebiet, das in Sachen Kinderzahnarzt bislang noch unterversorgt war. Zusammen mit drei Zahnarzthelferinnen, einer Auszubildenden und zwei Damen am Empfang ist es ihnen und der LACH MAL-Praxis ein Anliegen, eine positive Einstellung zur Mundgesundheit zu prägen, Vertrauen aufzubauen und den Grundstein zu legen für eine lebenslange Zahngesundheit. „Wir möchten eine Anlaufstelle für Eltern sein, die sich um die Zahngesundheit ihrer Kinder sorgen und dadurch eine optimale Vorsorge, Betreuung und Versorgung der Zähne gewähren – vom ersten Zähnchen an. Der Besuch in der Zahnarztpraxis soll eine ganz natürliche, positive Erfahrung sein“, versprechen die beiden Zahnärztinnen.
