Wettbewerb soll einen neuen Namen bringen

Zwei Jahre sind vergangen, und plötzlich ist er wieder da: Der Jugendtreff Hildrizhausens öffnete nach langer Pause mit neuer Ausrichtung, neuer Einrichtung, neuem Publikum. Bis in den frühen Abend hinein war die Stimmung gut; die jungen Hausemer freuten sich über ihren Treffpunkt.

Von Thomas Morawitzky

Lesedauer: ca. 3min 00sec
Zuschauer beim Billardspiel: Jugendtreff-Leiterin Annabelle Breuninger und Jugendreferent Harry Sommer (von rechts)GB-Foto: Holom

Zuschauer beim Billardspiel: Jugendtreff-Leiterin Annabelle Breuninger und Jugendreferent Harry Sommer (von rechts) GB-Foto: Holom

Harry Sommer, Jugendreferent in Hildrizhausen, sah fast drei Generationen kommen und gehen im Jugendtreff im Gewerbegebiet. Eine schöne Dreizimmerwohnung steht dort für die Jugendlichen bereit; sein 20. Jubiläum feierte der Treff im Herbst 2018. Damals allerdings war diese Wohnung schon geschlossen, ohne ein junges Publikum – der Bedarf für einen Jugendtreff im Ort hatte sich verändert, die nächste Generation an Jugendlichen war ausgeblieben, die Zukunft des Treffs und sein Fortbestand standen noch infrage.

Das änderte sich sehr schnell im Frühjahr 2019 beim Hildrizhausener Jugendforum. Da wurde der Wunsch einer wieder neuen Generation nach einem Treffpunkt im Ort sehr nachdrücklich laut – und prompt erfüllt. Sechs Wochen dauerte es, bis die Wohnung neuen Schliff erhalten hatte – der Hildrizhausener Bauhof arbeitete mit, ein Elektriker, aber natürlich auch Harry Sommer und Annabelle Breuninger, Studentin der Sozialen Arbeit. Sie bildet gemeinsam mit Christian Vasic das kleine Leitungsteam des Treffs. Nun eröffnete der Hildrizhausener Jugendtreff seine Türen zum ersten Mal seit zwei Jahren – frisch geputzt, neu ausgerichtet, noch namenlos und sehr beliebt schon am allerersten Abend.

Gut 20 Jugendliche waren da, bleiben bis fast ganz zuletzt, und immerhin ein knappes Dutzend ist sogar noch in den Räumen, als sie schließen wollen. Dies werden die Öffnungszeiten des neuen Hausemer Jugendtreffs sein: Immer wieder freitags von 16 bis 19 Uhr. Neu ist, dass der Treff sich nun nicht mehr wie zuvor an Jugendliche wendet, die älter als 14 Jahre sind – Gäste sind schon vom zehnten Lebensjahr an willkommen.

Amelie Roth zum Beispiel, 13, lehnt an der Theke, auf der die Softdrinks stehen. „Wir freuen uns, dass es den Treff wieder gibt“, sagt sie. Zuzeiten vor seiner Schließung war sie noch zu jung, um zu den Gästen zu gehören. „Jetzt kann ich mich hier mit meinen Freunden treffen. Sonst gibt es nichts für Jugendliche in Hildrizhausen. Wir sind immer rausgegangen oder haben uns zu Hause getroffen.“

Marlon Langstein, 14, ist ganz ihrer Meinung und weiß auch vom größten Vorteil des Treffs: „Im Winter ist es nicht gut, sich draußen zu treffen“, sagt er, und rechnet damit, dass er im Sommer viel weniger Zeit im Jugendtreff zubringen wird. Allerdings gibt es dort Dinge, die auch bei schönerem Wetter locken können – einen Billardtisch, einen Tischkicker, viele Spiele. Ein perfekter Platz zum Chillen, wie die Jugendlichen heute gerne sagen. Matthias Schöck, Bürgermeister Hildrizhausens, sprach zur Eröffnung des neuen Jugendtreffs von der vielen Arbeit, die in nur sechs Wochen in die Räumlichkeiten floss. Und er war begeistert von den vielen Kids, die sich schon am ersten Tag dort einfanden, hofft, dass diese große Nachfrage dem Treff treu bleibt.

Annabelle Breuninger hat engagiert und kreativ für einige Verschönerungen im Treff gesorgt, während Jugendreferent Harry Sommer viele Stunden dort verbrachte und bei den Arbeiten half. Für Sommer ist es eine echte „Herzenssache“, dass der Jugendtreff, der so lange Bestand hatte in Hildrizhausen, nun wieder zum Leben erwacht – sehr wichtig, sagt er, sei es, dass es im Ort ein niederschwelliges Jugendangebot gebe.

Eines wird im neuen Jugendtreff nun aber keinesfalls drin sein: „Wir lassen online Musik spielen“, sagt Sommer, „aber Internet wird es nicht geben, die Jugendlichen sollen sich dort miteinander beschäftigen.“

Einen neuen Namen haben die Räume im Gewerbegebiet jedoch noch nicht. „Konzäppt“ – so taufte Gerd Scheeff, heute Streetworker in Herrenberg, den Treffpunkt einst, 1998, weil ihm für den Namen ein anderes Konzept fehlte. „Heute ist das nicht mehr aktuell“, sagt Harry Sommer – und deshalb wird es einen kleinen, zeitlich offenen Wettbewerb geben, für die Hildrizhausener Jugendlichen, um den künftigen Namen ihres Treffpunkts. Der Sieger des Wettbewerbs soll einen Preis, einen Getränkegutschein erhalten – „Aber darum geht es eigentlich gar nicht“, sagt Harry Sommer.

Zum Artikel

Erstellt:
19. November 2019

Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.