„Wir haben eine coole Mannschaft“

Am Sonntag (15 Uhr) kommt es auf dem Bondorfer Sportgelände zum Showdown um den letzten verbleibenden Platz in der Verbandsliga. Der VfL Nagold will seinen „Heimvorteil“ nutzen und das Abstiegsrelegationsspiel gegen den TSV Heimerdingen gewin-nen, um auch nächstes Jahr in Würt-tembergs höchster Spielklasse zu spielen. Auch für den Unterjettinger Chris Wolfer ist die Partie ein Höhepunkt.

Von Phil Hafemann

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Chris Wolfer bejubelt einen seiner beiden Treffer in der gerade abgelaufenen Saison GB-Foto: Baur/Eibner

Chris Wolfer bejubelt einen seiner beiden Treffer in der gerade abgelaufenen Saison GB-Foto: Baur/Eibner

Mittendrin statt nur dabei – das trifft bei diesem Relegationsendspiel auf den Nagolder Mittelfeldmotor Chris Wolfer zu. Der 19-jährige Unterjettinger spielt seine erste Saison bei den Aktiven und hat sich direkt einen Stammplatz im Verbandsligateam von Trainer Armin Rezedpagic gesichert. Schon in der Saison 2017/18 kam Wolfer als Noch-A-Jugendlicher zu mehreren Einsätzen im Nagolder Bezirksligateam. „Meine Erwartung war schon der Verbandsligakader, aber natürlich nicht, dass ich es gleich zum Stammspieler schaffe. Ich hätte eher erwartet, zwischen erster und zweiter Mannschaft zu pendeln“, gibt Wolfer zu. In seiner Premierensaison kam er auf beachtliche 23 Einsätze und steuerte zwei Treffer und vier Vorlagen bei. Eine bemerkenswerte Bilanz – vor allem vor dem Hintergrund, dass der Sprung von den Junioren zu den Aktiven groß ist. „Die größte Umstellung ist das hohe Tempo. Außerdem spielt man in der Jugend immer nur gegen Spieler im gleichen Alter und jetzt auf einmal gegen erfahrene Spieler“, so Wolfer.

Doch auch in seinem eigenen Team hat Wolfer viele „ältere und erfahrene“ Spieler. „Der Respekt ist riesig groß. Es ist natürlich was ganz anderes, wenn man auf einmal im Sturm neben Pascal Reinhardt zum Einsatz kommt“, so Wolfer, der neben dem Stürmer auch Kapitän Matthias Rebmann, Valentin Asch, Tim Kübel und Raphael Schaschko zu den Leitwölfen im Nagolder Team zählt. „Die Jungs reden viel mit mir und geben einem immer Tipps. Wir haben eine coole Mannschaft und ich wurde super aufgenommen“, meint Wolfer, der auch in der kommenden Saison für den VfL Nagold auflaufen wird. Unabhängig davon, ob das Team dann in der Landes- oder Verbandsliga antritt. Wolfer fühlt sich wohl in Nagold und spürt auch das Vertrauen von Trainer Rezedpagic. Für einen jungen Spieler sei das sehr wichtig, wie Wolfer betont: „Wir haben ein gutes Verhältnis. Armin ist ein Kumpeltyp. Ich kann mich absolut nicht beklagen, denn der Trainer setzt voll auf mich.“

Am liebsten würde Wolfer natürlich auch in der kommenden Saison in der Verbandsliga gegen den Ball treten. „Unser Ziel muss nach dieser starken Saison ganz klar der Klassenerhalt sein.“ Mit der Leistung seiner Mannschaft war er zufrieden, nicht jedoch mit dem Abrutschen auf den Relegationsplatz. Das letzte und entscheidende Saisonspiel bei der SKV Rutesheim (1:1) verfolgte Wolfer aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre, auf der Tribüne. „Der Platzverweis war unnötig. 800 Zuschauer und perfektes Fußballwetter in Rutesheim, das war natürlich total ärgerlich“, sagt Wolfer wehmütig. „Ich war als Zuschauer aufgeregter als die Jungs auf dem Platz.“ An dem insgesamt positiven Saisonfazit ändert das Unentschieden und das damit verbundene Abrutschen auf den Relegationsrang jedoch nichts. „Wir haben eine richtig gute Saison gespielt und nur acht Niederlagen kassiert. Es waren einfach zu viele Unentschieden dabei. Ohne unser großes Verletzungspech hätten wir die nötigen Siege geholt“, unterstreicht Wolfer die starke Ausbeute von 36 Punkten aus 30 Spielen.

Angefangen hat Wolfer mit vier Jahren in seinem Heimatort beim FC Unterjettingen. Seit seinem ersten C-Jugend-Jahr 2012 schnürt er seine Kickstiefel für die Nagolder. Seinem Heimatverein FCU ist Wolfer weiterhin tief verbunden. Seine Mutter ist seit Jahren Schriftführerin und sein Vater gehört zum Platzteam des FCU. „Immer, wenn ich Zeit habe, schaue ich mir die Spiele des FCU an und bin auch bei den Veranstaltungen dabei. Ich bin durch und durch FCUler“, spricht Wolfer mit Stolz über seinen Heimatverein. Viele ältere, noch aktive FCU-Eigengewächse kennen Wolfer von Kindesbeinen an. Der Ausgang des Spiels am Sonntag ist offen, sicher ist hingegen, dass viele Unterjettinger Wolfer und dem VfL Nagold die Daumen drücken.

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Erstellt:
21. Juni 2019

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