„Gäubote“-Familientour: Ein Lebensabend im natürlichen Umfeld
„Gäubote“-Familien-Tour: Im alternativen Wolf- und Bärenpark in der Schwarzwaldgemeinde Bad Rippoldsau sehen Besucher,wie Wildtiere aus zuvor schlechten Haltungsbedingungen ein neues und artgerechtes Zuhause finden können.
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Im Wolf- und Bärenpark Schwarzwald finden die Tiere ein neues Refugium.GB-Foto: gb
In den Schwarzwald führt die heutige „Gäubote“-Verlosungsaktion „Familientour“. Der Alternative Wolf- und Bärenpark Schwarzwald liegt im idyllischen Wolftal in Bad Rippoldsau-Schapbach (Kreis Freudenstadt) am Rande des Nationalparks Schwarzwald. Er nennt sich „alternativ“, weil die hier lebenden Tiere aus schlechten, nicht tiergerechten Haltungen stammen. Hier finden auf zehn Hektar Waldfläche zurzeit sieben Bären, vier Wölfe und drei Luchse ein neues, naturnahes Zuhause. Der Park wurde im Jahr 2010 mit über 700 freiwilligen Helfern an 150 Tagen erbaut. Auch heute noch wird die Arbeit durch zahlreiche Ehrenamtliche unterstützt.
Viele Elemente bereichern
das Leben der Tiere
Den oft verhaltensauffälligen Parkbewohnern steht innerhalb der umzäunten Freianlagen ein natürlicher, von Menschen weitgehend unbeeinflusster Lebensraum zur Verfügung. Die abwechslungsreiche Landschaft mit Wald- und Wiesenflächen, Hanglagen und einem natürlichen Wasserlauf bietet viele Elemente, die das Leben der Tiere bereichern (natürliches Enrichment). Hier können sie ihre ursprünglichen Instinkte neu entdecken. Die Tiere haben, häufig zum ersten Mal in ihrem Leben, die Möglichkeit, ihren natürlichen Bedürfnissen nachzugehen: das Gelände erkunden, sich verstecken, baden, klettern, spielen, graben. Jedem Bären steht eine Höhle für die Winterruhe mit reichlich Naturmaterial zur Verfügung. Nach der Schneeschmelze können sie in den Anlagen erstes, zartes Grün zupfen. Sie finden Gras, lebenswichtige Kräuter und später im Jahr Waldbeeren sowie viele Kleinstlebewesen als eiweißhaltige Nahrungsergänzung.
Die Fütterung erfolgt möglichst naturnah. Feste Fütterungszeiten und -plätze gibt es nicht. Das Futter, für die Bären zu 80 Prozent pflanzlich, wird zu unregelmäßigen Zeiten über den Zaun in die Dickungen geworfen und verteilt, um die Tiere zur Futtersuche und Bewegung zu animieren. Fleisch wird, wenn möglich, als Ganzkörper gefüttert, wie Rehe, Hirsche, Kälber. Das Zerteilen erledigen die Tiere selbst, das beschäftigt auf natürliche Art und Weise, auch durch die Interaktion mit den anderen Mitbewohnern.
Bei einigen der Bären haben sich in den langen Jahren ihrer früheren Gefangenschaft schlimme Verhaltensstörungen ausgebildet. Das Leben in den Freianlagen gemeinsam mit anderen Tieren hilft ihnen, ihre natürlichen Verhaltensmuster zu entdecken, so dass sie nach und nach ihre Störungen überwinden.
Die Freianlagen sind in verschiedene Areale unterteilt, um die Tiere bei Bedarf voneinander trennen zu können. Ein Teilbereich ist als sogenannte Seniorenresidenz für alte, gebrechliche Bewohner vorgesehen, die hier bis zu ihrem Lebensende besonders betreut werden können.
Mit über 80 000 Besuchern pro Jahr ist der Park nicht nur ein touristisches Highlight der Region, sondern trägt mit den zahlreichen Führungen, Erlebnis- und Bildungsprogrammen zu einem besseren Verständnis für die drei großen Beutegreifer und die Notwendigkeit von Tier-, Natur- und Artenschutz bei.
Wo gibt es Freikarten für den Bärenpark? Auf der „Gäubote“-Homepage unter www.gaeubote.de die Verlosung aufsuchen und das Teilnahme-Formular vollständig ausgefüllt losschicken. Die Gewinner werden von der „Gäubote“-Redaktion per E-Mail benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Nähere Infos unter: www.baer.de/projekte/alternativer-wolf-und-baerenpark-schwarzwald
